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Preisentwicklung  
bei klassischen Auktionen

Wer früher eine wertvolle Puppe besaß, war in der Regel nicht schlecht beraten, sie in einem renommierten Auktionshaus einzureichen, welches sich auf die Versteigerung von antikem Spielzeug spezialisiert hatte.

Doch die Zeiten haben sich geändert, seit der große Antikpuppenboom der achtziger Jahre vorbei ist und Ebays "Jedermann-Auktionen" das Sammler-Interesse an den klassischen Antiquitäten-Auktionen schrumpfen ließen. Fakt ist: Allerwelts-Puppen haben in den Auktionshäusern mittlerweile einen schweren Stand. Häufig vorkommende Puppenmodelle wie die Armand Marseille 370 oder 390 werden oft für weniger als 200,- EUR verkauft, wie z.B. der Blick in die Ergebnislisten des renommierten Auktionshauses Wendl in Rudolstadt zeigt (hier ein Beispiel-Screenshot). Und dabei ist ja auch immer noch zu berücksichtigen, daß sowohl der Verkäufer wie auch der Käufer zusätzliche Gebühren an das Auktionshaus abführen müssen, die bei ungefähr 20% des Auktionserlöses liegen.

Aber selbst exquisite Puppenmodelle erreichen längst nur noch einen Bruchteil der aus den 80er Jahren bekannten Preise. So wurde zum Beispiel ein ca. 38 cm großer "Philipp" (Kämmer & Reinhardt 115 A), der im Puppenpreisführer 2007/08 von Gitta Grundmann noch mit ca. 6.000 EUR angegeben wird, kürzlich in der Fernsehsendung "Kunst und Krempel" auf nur 1.000 bis 1.500 Euro geschätzt (Link). Die Expertin, die diese Schätzung abgab, war bezeichnenderweise Mitarbeiterin eines Auktionshauses.

Deshalb kann man den Besitzern wertvoller Puppen nur empfehlen, sich intensiv mit der Frage auseinanderzusetzen, über welche Kanäle ein Verkauf möglich ist und welche Preise dabei voraussichtlich erzielt werden können. Ganz entscheidend ist hierbei der Zeit-Aspekt. Bei jeder Auktion (sei es online oder in einem Auktionshaus) entscheidet sich der Verkaufspreis ja innerhalb einer einzigen Minute. Dann ist zwar von vorneherein der (voraussichtliche) Zeitpunkt des Verkaufs bekannt, aber nicht der erzielte Betrag, der sehr stark von Zufallseinflüssen abhängig ist.

Die Puppenliste hingegen geht den genau umgekehrten Weg. Hier bestimmt allein der Verkäufer den Betrag, den er für die Puppe haben möchte, und nimmt dafür in Kauf, daß er den Zeitpunkt des Verkaufs nur sehr gering beeinflussen kann. Es kann Wochen, Monate und manchmal sogar Jahre dauern, bis jemand beim Stöbern in der Puppenliste auf ebendiese Puppe stößt und sich so in sie verliebt, daß er bzw. sie dieses Exemplar unbedingt haben möchte. Für die möglicherweise recht lange Wartezeit wird der Verkäufer dann allerdings auch mit einem Erlös belohnt, den er anderswo schwerlich hätte erzielen können.

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Letzte Aktualisierung: 09.01.2012	Zum Seitenanfang
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